ORTHOPÄDISCHE SCUHZURICHTUNG

Fussbettausarbeitung

Nicht immer kann eine lose Einlage verwendet werden – zum Beispiel bei Schuhen mit zu engem Innenraum, Sandalen oder bei Schuhen mit eingearbeitetem Fußbett. In diesem Fällen werden die Abstützungen bzw. Polsterungen fest in die Schuhe eingearbeitet. Bei der Fußbettausarbeitung werden nach einem Fußabdruck sämtliche Korrekturhilfen individuell in den Schuh integriert, um einen optimalen Tragekomfort zu gewährleisten.

Absatzumarbeitungen

Unter den Begriff Absatzumarbeitungen fallen eine Vielzahl verschiedener Schuhzurichtungen im Absatzbereich – die Verbreiterung oder Umgestaltung für mehr Standsicherheit ebenso wie die Abrollhilfe bzw. Pufferung für einen gedämpften Auftritt. Weitere beidseitige Absatzerhöhungen sind nicht immer orthopädischer Natur, sondern dienen häufig einfach einem verbesserten Laufgefühl.

Einseitige Schuherhöhung

Die einseitige Schuherhöhung ist eine der meistgeforderten Leistungen der Orthopädie-Schuhtechnik. Denn so wie auch die Hände oder Füße eines Menschen nie exakt gleich ausfallen, sind auch die Beine von Geburt an oft unterschiedlich lang. Doch auch im Alter können sich durch Knochenumstell-ungen Längendifferenzen ergeben. Beim Großteil der Menschen ist der Unterschied indes vernachlässigbar gering. Beträgt die Differenz jedoch mehr als 0,5 Zentimeter, sollte ein Ausgleich erfolgen. Bei geringen Höhen kann ein kleiner Keil unauffällig im Schuh versteckt werden, ab1,5 Zentimetern wird in der Regel der gesamte Schuhboden erhöht. Auch bei einem Becken-schiefstand kann eine einseitige Schuherhöhung sinnvoll sein, um die Lotlinie der Wirbelsäule zu begradigen.

Abrollhilfen

Bei Abrollhilfen wird der Schuhboden zugerichtet: Die Sohle wird fester und dicker aufgebaut und nach vorn hin dünner geschliffen. So kann der Schuh leichter abrollen, übernimmt quasi die Bewegung. Der Fuß bleibt mehr oder weniger „unbewegt“ im Schuh liegen. Je nach Rollart und Stärke können verschiedene Fußgelenk-schmerzen gemindert, Mittel- und Rückenfußbeschwerden mit einer Mittelfußrolle therapiert. Die sogenannte Schmetterlingsrolle wird bei Spreizfußbeschwerden angewendet. Diese einer Ballenrolle ähnelnde Abrollhilhe ist an den entsprechenden Druckstellen zusätzlich gepolstert. Bei vielen Krankheitsbildern ist eine zusätzliche Versorgung mit Einlagen sinnvoll.

Schuhaussenranderhöhungen

Schuhaußenranderhöhungen sollten vor allem der Knieentlastung dienen, indem der Fuß in sich um einen bestimmten Winkel gekippt wird. Damit das Sprunggelenk nicht überdehnt und das Knie trotzdem entlastet wird, muß sorgfältig die richtige Stärke der Erhöhung ermittelt werden. Diese liegt meistens zwischen drei und fünf Millimetern. Das Gegenstück zu dieser Methode ist die Schuhinnenranderhöhung. Die Erfahrung zeigt jedoch, das oftmals eine Fußbettausarbeitung mit entsprechender Abstützung des Längsgewölbes zu besseren Ergebnissen führt: Rückfuß und Knie werden durch diese Korrektur gleichermaßen im Lot gehalten. Nur wenn eine Überkorrektur nötig ist, sollte zusätzlich noch eine leichte Schuhinnenranderhöhung eingebaut werden.